CATRIN
Lange bevor Catrin ihre Transplantation hatte, wusste sie schon, dass sie irgendwann ein neues Herz brauchen würde. Seit dem Herzstillstand bei der Geburt ihres jüngsten Kindes ging es mit ihrer Gesundheit langsam bergab.
Anfangs hat sie die Ernsthaftigkeit der Situation gar nicht erkannt. "Ich dachte, es geht immer so weiter", aber als sie auf die Warteliste kam, war ihr Zustand schon kritisch.
Sie verbrachte 100 Tage im Krankenhaus und wartete auf ein Spenderherz, bis es schließlich am 30. Juli 2019 kam. "Das war die schlimmste Zeit überhaupt", sagt Catrin im Rückblick, "und ich dachte, ich werde es nicht schaffen".
Ihre Kinder spielen eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Sie wurden von Anfang an in die Krankheit einbezogen und waren Catrins größter Halt, aber auch ihre größte Sorge.
Das Leben nach der Transplantation hat sich im Vergleich zu vorher nur wenig verändert, aber ihre Belastbarkeit ist ein großer Unterschied. "Es ist ein bisschen wie nach einem Stau endlich wieder Gas geben zu können".
Catrins Wunsch für die Zukunft ist, dass auch Kinder und junge Erwachsene mehr über das Thema Transplantation erfahren und Entscheidungen für ihr eigenes Leben treffen können.
JÜRGEN
Jürgen hatte im Juni 2008 plötzlich einen Notfall und benötigte ein Kunstherz aufgrund einer unerkannten Herzschwäche. Das führte zu einer Entzündung in seinem Bauchraum und er musste auf eine Transplantation warten.
Das erste Spenderherz war nicht passend für ihn, aber nach einer Woche war es endlich soweit. Am 18. Oktober erhielt Jürgen erfolgreich eine Herztransplantation.
Der Neuanfang war für ihn sehr hart. Anfangs konnte er kaum alleine atmen oder sich bewegen. Er musste alles wieder von vorne lernen. Aber es gab auch Momente des Glücks. "Das erste Zitroneneis nach der Operation war das Beste, was ich jemals erlebt habe."
Bis heute ist er unglaublich dankbar für die Fürsorge im Herzzentrum. "Alleine hätte ich es nicht geschafft." Jürgen denkt fast jeden Tag an seinen Spender, aber besonders an seinem Transplantations-"Geburtstag". An diesem Tag zündet er eine Kerze für ihn oder sie an und verbringt den Tag allein mit seinen Gedanken.
Nach seiner eigenen Transplantation engagiert sich Jürgen heute ehrenamtlich für andere Transplantationspatienten. Sein Verein ist wie eine Ersatzfamilie für ihn, in der er sich wirklich wohl fühlt. "Man muss es selbst erlebt haben, um mitreden zu können."
GERNOT
Im Jahr 2014 erhielt Gernot die Diagnose einer unheilbaren Lungenfibrose, einer Erkrankung seiner Lunge. Über die nächsten 6 Jahre verschlechterte sich seine Lungenfunktion langsam. Er fühlte, dass er dringend etwas tun musste, um nicht zu sterben.
Mit fast 70 Jahren hatte er nicht mehr mit der Möglichkeit einer Lungentransplantation gerechnet, besonders angesichts des akuten Mangels an Spenderorganen.
Zwei große Sauerstofftanks im Badezimmer und ein 10 Meter langer Schlauch wurden zum Mittelpunkt seines Lebens und begrenzten seinen Bewegungsradius. Das Verlassen der Wohnung war nur mit einem tragbaren Sauerstoffgerät möglich.
"Es war wie ein Höllenkreis."
Doch dann wurde er überraschend auf die Warteliste für eine Transplantation aufgenommen und erhielt am 23. Mai 2019 eine Spenderlunge. Der erste Atemzug mit der neuen Lunge fühlte sich für Gernot an wie ein Lottogewinn. Seitdem hat Dankbarkeit eine völlig neue Bedeutung in seinem Leben.
"Ich hatte einfach unglaubliches Glück."
Gernot ist der Meinung, dass Organspende in Deutschland eine viel größere Wertschätzung erfahren sollte und Organspender als Lebensretter gefeiert werden sollten.
ANETTE
Anette lebte bereits seit 30 Jahren mit erblichem Diabetes, aber irgendwann ließ sich ihr Blutzuckerspiegel nicht mehr kontrollieren. Als sich nach ihrer Schwangerschaft ihr Gesundheitszustand lebensbedrohlich verschlechterte, wurde eine Transplantation unumgänglich.
Am 26. Dezember 2014 erhielt Anette eine Niere und eine Bauchspeicheldrüse transplantiert. "Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht an Weihnachten." Sie gab ihren Organen die Namen Ben und Paul. Jedes Jahr feiert sie mit ihnen Weihnachten, als Erinnerung an ihre Organspenderin.
Als sie aufwachte, konnte sie zunächst nicht aufhören zu weinen. Doch nach und nach wurde ihr klar, dass es bergauf ging. Ein Jahr später machten sich psychische Folgen der Transplantation bemerkbar. Anette suchte fachliche psychologische Hilfe und wandte sich an den Verein "transplantiert e.V.", um ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden.
Der Austausch mit anderen Betroffenen ermöglichte ihr einen neuen Blick auf das Leben mit Spenderorganen. Hier fand sie Freunde, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Heutzutage gehört es zu ihrem Leben dazu, dass sie über die DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation) regelmäßig Briefe mit den Angehörigen ihrer Organspenderin austauscht.
Anette wünscht sich, dass Organempfänger und Angehörige der Organspender in Deutschland die Möglichkeit haben sollten, sich kennenzulernen.
"Nach 30 Jahren Krankheit ist mein Leben jetzt endlich gut."
FRANK
Eine hartnäckige Erkältung führte bei Franco zu einer schweren Herzschwäche. Ein Kunstherz war die einzige Option, um die Zeit bis zur Transplantation zu überbrücken. Sein einziges Ziel war es, am Leben zu bleiben, also stimmte er zu.
Gemeinsam mit anderen Kunstherzpatienten wartete er täglich im Krankenhaus auf den entscheidenden Anruf. "Andere Patienten auf der Warteliste wurden vor mir aufgerufen, einige sind auch verstorben. Aber ich habe mir gesagt, dass ich das schaffe!"
In der Nacht vom 11. Oktober 2012 kam endlich der ersehnte Anruf.
Heute lebt Franco viel entspannter als früher und genießt es, Zeit mit seinen Freunden zu verbringen. Sein Hund Nino ist seine größte Freude und Unterstützung.
Dennoch lässt ihn die Sorge um sein neues Herz nie ganz los. Die Angst, dass auch damit etwas passieren könnte, hindert ihn oft am Schlafen.
Vor der Transplantation hatte er nie über Organspende nachgedacht und hätte nie gedacht, dass ihm einmal ein Spenderherz das Leben retten würde.
Um sein Glück vollständig zu machen, wünscht er sich nur noch einen lieben Menschen an seiner Seite.
CHRISTOPHER
Christopher war erst 9 Jahre alt, als er im Jahr 1997 ein neues Herz benötigte. Heute, fast 25 Jahre später, ist er selbst Vater von zwei Söhnen.
Der Grund für seine Herztransplantation war eine genetisch bedingte Kardiomyopathie, an der auch sein Vater erkrankt war. Anfangs konnte der kleine Junge sich nicht mit diesem fremden Herzen anfreunden, aber mit zunehmender Gesundheit wurden sie beste Freunde.
Der Jahrestag der Transplantation wird regelmäßig mit Freunden und Familie gefeiert. An diesem Tag geht seine Oma regelmäßig in die Kirche. "Wir sind dankbar, dass ich wie ein normaler Junge aufwachsen konnte und ein normales Arbeits- und Familienleben führen kann."
Der Gedanke an den Organspender begleitet Christopher auch im Alltag, vor allem wenn Transplantationen und Organspenden in den Medien präsent sind. Zum 20. Jahrestag versuchte er, seinen Organspender zu finden. Während der Suche wurde ihm jedoch klar, dass es emotional zu belastend wurde, und er brach sie ab.
Seinen beiden Söhnen möchte er vermitteln, dass man im Leben immer positiv denken und an sich selbst glauben sollte.
OLIVER
Bereits im Alter von 15 Jahren erhielt Oliver einen Defibrillator, um sein geschwächtes Herz zu unterstützen. Das Leben mit diesem Gerät war für ihn einfach schrecklich. Er konnte keinen Fußball spielen und musste ständig ins Krankenhaus. Wenn der Defibrillator ausgelöst wurde, fühlte es sich an, als würde ihm ein Pferd gegen die Brust treten.
Irgendwann fiel die Entscheidung für eine Transplantation. Oliver wartete 6 Monate im Krankenhaus und machte sich Gedanken darüber, ob er mit dem neuen Herzen endlich wieder die Dinge tun könnte, die ihm wichtig waren.
Nach zwei erfolglosen Versuchen erhielt er schließlich am 26. November 2012 ein Spenderherz.
"Mit dem neuen Herz habe ich eine neue Richtung gefunden. Ich arbeite jetzt im Fahrdienstbereich und bringe Menschen zur Reha oder zur Kita."
Oliver findet es großartig, dass es Menschen gibt, die bereit sind, Organe zu spenden. Über seinen eigenen Organspender hat er sich jedoch nur wenig Gedanken gemacht.
"Das Wichtigste nach einer Transplantation ist doch, dass man weiterlebt. Ich lebe jetzt einfach."
FERHAT
Ferhats Herzkrankheit brach in sein Leben ein, als alles gerade perfekt lief. Beruflich erfolgreich und in Erwartung seines ersten Kindes schien das gemeinsame Leben mit seiner Frau vollkommen.
Er litt an einer erblich bedingten Kardiomyopathie und die Ärzte rieten ihm dringend zu einer Herztransplantation. Doch für Ferhat war diese Situation unerträglich. Er wollte an der Seite seiner Frau sein und die Geburt des Kindes erleben, selbst wenn dies bedeutete, dass er möglicherweise sterben könnte.
Heute sagt er: "Es war eine falsche Entscheidung. Es wäre besser gewesen, direkt ins Krankenhaus zu gehen. Dann hätte ich jetzt mit weniger Spätfolgen zu kämpfen."
Ferhat erlebt die Geburt seines Sohnes und wird am 12. Januar 2015 erfolgreich transplantiert.
Den Ausdruck "Zweites Leben" mag er nicht. "Es klingt so, als hätte man das erste Leben verschwendet und bekäme nun ein zweites, vielleicht sogar ein drittes. Dabei hatte ich einfach nur Pech und wurde krank."
Die Zeit, die ihm seit der Transplantation geschenkt wurde, ist für Ferhat von großer Bedeutung. Am liebsten verbringt er sie mit seinen beiden Söhnen.
"Ich versuche wirklich, aus diesem Geschenk das Beste zu machen und meinem Organspender zu danken, indem ich meinen Kindern nachhaltige Werte weitergebe."
CARLO
Carlo war erst 16 Jahre alt, als sein Herz innerhalb weniger Tage schwer erkrankte. In einer Notoperation wurde ihm ein Kunstherz implantiert. Schon früh hatte er sich dazu entschlossen, Organspender zu werden, doch er konnte nicht ahnen, dass eine Herztransplantation sein eigenes Leben retten würde.
Als Carlo nach der Transplantation aufwachte, bemerkte er als erstes, dass er wieder einen eigenen Herzschlag hatte. Mit dem Kunstherz war das nicht der Fall, es pumpte das Blut kontinuierlich durch seinen Körper.
In dieser schweren Zeit trugen ihn seine Familie und Freunde und besuchten ihn beinahe täglich im Krankenhaus. Sie brachten ihm alles, was er sich wünschte. Vor allem seine Mutter stand ihm immer zur Seite und ist bis heute seine größte Stütze.
"Damals habe ich gelernt, was wahre Freundschaft bedeutet."
Die Medikamente gegen eine Abstoßungsreaktion des neuen Herzens hatten starke Nebenwirkungen, und im Jahr 2018 erkrankte Carlo an Leukämie. Doch auch diese Folgeerkrankung hat er mittlerweile überstanden.
Heute lebt Carlo sein Leben so, wie er es möchte.
SANDRA
Bereits im Alter von 15 Jahren begann Sandra mit einer Lungenerkrankung zu kämpfen. Bald darauf war sie auf Sauerstoff angewiesen und konnte ihr Zuhause nicht mehr verlassen. Ein normales Leben schien für sie unerreichbar.
Obwohl Sandra lange Zeit Zweifel hatte, ob eine Transplantation für sie in Frage kommt, entschied sie sich letztendlich für die Aufnahme auf die Warteliste für eine Lungentransplantation. Als es ihr immer schlechter ging, gab sie ihre Zweifel auf.
"Es gab eine Zeit, in der ich mit dem Leben eigentlich abgeschlossen hatte."
Im Dezember 2013 erhielt Sandra das erste Angebot für eine Spenderlunge. Doch voller Angst lehnte sie es ab. In diesem Moment war ihr nicht bewusst, dass sie eher an ihrer Krankheit sterben könnte als an der Operation selbst.
Erst durch Therapie und Gespräche mit anderen Transplantierten fand Sandra neuen Mut und Überzeugung. Das zweite Angebot kam schließlich am 9. November 2014 und Sandra sagte "ja".
Nach einer elfstündigen Operation ging es langsam, aber stetig bergauf für sie.
Ihr neuer Hund Maya unterstützt sie dabei, ihre Kondition und Ausdauer zu trainieren. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Partner und ihren Tieren ein aktives Leben.
Sandra ist überglücklich über ihre Entscheidung zur Transplantation. "Meine Lunge und ich sind ein unschlagbares Team, wir passen perfekt zusammen."
SARAH
Sarah leidet an der angeborenen Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose, einem unheilbaren Gendefekt. Vor allem ihre Lunge und Leber wurden geschädigt, und sie verbrachte einen Großteil ihres Lebens mit Therapien und Medikamenten.
Auf der Mukoviszidose-Station der Klinik fand sie gute Freunde und Unterstützung, und sie verbrachte oft mehr Zeit dort als bei ihrer Familie. "Muko-Patienten haben einen schwarzen Humor, der Tod gehört dazu."
Sarahs Zustand verschlechterte sich, und sie fiel ins Koma. Am 16. Dezember 2015 wachte sie mit zwei Spenderorganen auf: einer neuen Lunge und einer neuen Leber.
Als Erinnerung an die Transplantation ließ sich Sarah ein Tattoo mit dem Datum ihrer Transplantation stechen. "Es ist für mich eine schöne Erinnerung, dass ein Teil des Spenders in mir weiterlebt."
Die Transplantation war für Sarah wie ein Wunder. Endlich kann sie ohne Sauerstoffgerät atmen. Mit ihrem Partner kann sie ihre liebsten Hobbys wie Konzerte besuchen und Reisen nachgehen.
"Ich hoffe, dass die Zukunft für mich noch viele schöne Momente bereithält."
KARSTEN
Seit Anfang 2007 lebt Karsten mit einem Spenderherz.
Bei einem Routinecheck 1994 wurde eine beginnende Herzschwäche entdeckt, die sich in den kommenden Jahren stetig verschlechterte. 7 Jahre später wurde erstmalig eine mögliche Transplantation erwähnt, es sollten noch weitere 6 Jahre bis zur Herztransplantation vergehen.
Sein Traum war es, wieder mit dem Fahrrad zum Bäcker fahren zu können.
Während Karsten im Krankenhaus auf das Spenderorgan wartet, lernte er seine jetzige Frau kennen, die zu dieser Zeit auf der Station als Krankenschwester tätig war.
„Man hat im Grunde keine Wahl, man entscheidet sich für eine Transplantation, oder man geht zu Grunde.“ Ohne seine Familie hätte er das alles niemals geschafft. Sie ist ein wichtiger Faktor in seinem Leben.
Nach der Transplantation kaufte sich Karsten sein erstes Rennrad, nahm schon bald an Radrennen teil. Bis heute ist er bereits fünfmal über die Alpen gefahren.
Als Radsportler bereist er oft die Welt und fördert den Transplantiertensport aktiv in mehreren TX-Sportverbänden.
Die Transplantation war für Karsten großes Glück in einer aussichtslosen Lebenssituation.
„Ohne meinen Organspender hätte ich meine Enkel nicht kennengelernt.“
THOMAS
"Man will schon einen gewissen Lebensstandard wieder erreichen", sagt Thomas.
Während seiner Abiturzeit wurde bei ihm eine fortgeschrittene Herzschwäche festgestellt. Im weiteren Verlauf der Untersuchungen stellte sich heraus, dass er zusätzlich an einer erblichen Muskelerkrankung leidet, die vermutlich sein Herz geschädigt hat.
"Es war quasi zu groß und ausgeleiert, und für mich war klar, dass es nicht ewig halten würde."
Die Transplantation bei Patienten mit Muskeldystrophie war damals noch wenig erforscht, und es bestanden Bedenken, ob sich seine Muskeln nach dem Krankenhausaufenthalt wieder regenerieren würden. Dennoch entschieden sich die Ärzte für den Eingriff, und am 5. September 2002 erhielt Thomas ein Spenderherz. Die Bedenken erwiesen sich als unbegründet.
Ob sich Thomas nach der Transplantation verändert hat, kann er nicht eindeutig beantworten. Heute betrachtet er die Dinge wesentlich gelassener als früher und akzeptiert, was ohnehin nicht veränderbar ist. Die Meinung anderer Menschen spielt für ihn heute keine wichtige Rolle mehr.
Thomas lebt heute ein erfülltes Leben mit seiner Familie und arbeitet in einem Landesverband für körperbehinderte Menschen.
JOHANNES
Johannes' Geschichte beginnt während eines Skiurlaubs mit einer verschleppten Grippe, die zu einer schweren Herzmuskelentzündung führte.
Mit 14 Jahren konnte er all das noch nicht richtig einordnen. Er war neugierig und gespannt, was da so passieren würde. Seine Philosophie im Krankenhaus war, dass es grundsätzlich immer noch schlimmer sein könnte, denn "schlimmer" würde bedeuten, nicht mehr auf dieser Welt zu sein.
Am 18. Juni 2010 erhielt Johannes nach 3 Monaten mit künstlicher Herzunterstützung das Herz eines Organspenders.
Nach weiteren 6 Wochen konnte er nach Hause gehen und einen Tag später seinen 15. Geburtstag mit Freunden und Familie feiern.
"Nach Hause zu kommen war für mich aufregend und wurde mit Luftballons gefeiert."
Der Zusammenhalt mit seiner Familie und seinen Mitschülern war für ihn die größte Stütze während der gesamten Zeit.
Heute ist Johannes beruflich selbstständig und arbeitet im familieneigenen Betrieb mit. Zudem engagiert er sich in der Lokalpolitik.
Johannes hat großen Respekt vor den Menschen, die sich zu Lebzeiten oder nach dem Tod eines Angehörigen für eine Organspende entscheiden. Er wünscht sich, dass mehr Menschen darüber nachdenken und diese wichtige Entscheidung treffen.
SUSANNE
"... Ich mache es meinem Herz schön, ich habe eine Lebensverlängerung erhalten“.
Susanne bemerkte anfangs wenig von ihrer schweren Herzerkrankung. Erst eine Untersuchung beim Herzspezialisten bestätigte ihr, dass sie dringend ein neues Herz brauchte. Sie konnte es kaum glauben und war unsicher, ob das der richtige Weg für sie war.
Erst als der Arzt zu ihr sagte, dass Herzschwäche tödlicher sei als Krebs, entschied sie sich bewusst für eine Herztransplantation. "Alles fühlte sich unwirklich an, ich konnte nicht glauben, dass mir das passiert."
Zu diesem Zeitpunkt breitete sich Corona in Deutschland aus. Nach nur einer Woche Wartezeit wurde sie am 10. April 2020 transplantiert.
Als sie im Krankenhaus aufwachte, durfte sie wegen Corona keinen Besuch empfangen. Doch dank der liebevollen Fürsorge des Pflegepersonals fühlte sie sich nicht allein. Das Handy war ihre einzige Möglichkeit, Kontakt zu Familie und Freunden zu halten. Fotos aus ihrem geliebten Garten gaben ihr Mut und ein Ziel für die Zeit nach der Transplantation.
Die strengen Corona-Regeln schränken ihr Leben zusätzlich zu den Transplantationsregeln ein, aber ihr Garten ist in dieser Zeit erneut ihre Zuflucht.
"Ich habe jetzt verstanden, dass das Leben begrenzt ist, und das habe ich gespürt."